Mobiles Arbeiten für Ärzte – kommt es überhaupt in Frage?
Die Coronakrise hat alle in eine ungewöhnliche Lage versetzt: Branchen übergreifend wird Homeoffice praktiziert – auch in den Branchen, in denen früher kein Homeoffice denkbar war. Besonders aktuell steht die Frage nach der Möglichkeit des mobilen Arbeitens für das Gesundheitspersonal. Einerseits wird dieses unter heutigen Bedingungen besonders gefragt, andererseits wird in der Öffentlichkeit debattiert, ob es für Ärzte überhaupt zugelassen ist, Homeoffice zu betreiben.
Ist Homeoffice für Ärzte möglich?
Kurz gesagt, ja. Zwar nicht für alle Fachgruppen und nicht zu jedem Zweck, aber insgesamt setzt sich die Telemedizin in zahlreichen medizinischen Bereichen zunehmend durch. Verwaltungsaufgaben, unterstützende Behandlungsleistungen, Materialbestellung, Vor- und Nachsorge, Personalmanagement, Fortbildungsplanung – das alles lässt sich problemlos im Homeoffice durchführen. Vor allem im Bereich der Behandlung offenbart die Telemedizin neue Perspektiven – mithilfe von speziellen Tools wird es möglich, die Vor- und Nachgespräche sowie Aufklärungsgespräche bzw. Besprechungen mit Kosten- und Heilplänen in Form von Videosprechstunden zu organisieren. Über Videosprechstunden lässt sich ausserdem die Behandlungsdringlichkeit des Patienten einschätzen.
Ist Homeoffice für Ärzte erforderlich?
Auch hier ist die Antwort eindeutig – ja. So können Ärzte auch in den Pandemiezeiten ohne Infizierungsgefahr tätig bleiben und die Patienten können eine Behandlung erhalten. Darüber hinaus sparen Videosprechstunden Zeit, da der Patient nicht in die Praxis kommen muss. Auch für ältere oder wenig mobile Patienten stellen Videosprechstunden die beste Lösung dar.
Was gilt es bei Videosprechstunden zu beachten?
Videosprechstunden sind ein gutes Instrument, welches allerdings unter Berücksichtigung bestimmter Einschränkungen eingesetzt werden soll. So soll die Datenschutzfrage in Betracht gezogen werden, da Ärzte mit besonders sensiblen Persönlichkeitsdaten arbeiten. Darüber hinaus ist es wichtig zu bedenken, dass im Rahmen einer Videosprechstunde lediglich eine Priorisierung der Behandlungsfälle und allgemeine Einschätzung des Patientenzustandes möglich sind – in vielen Fällen kann eine Videosprechstunde den realen Arztbesuch nicht vollständig ersetzen.
Es ist zwar eine gute Möglichkeit, unter heutigen Bedingungen eine medizinische Unterstützung den Patienten zu leisten, allerdings kein Ersatz für die traditionelle Arzttätigkeit, die nach wie vor „live“ durchzuführen ist.