Microsoft integriert künstliche Intelligenz im grossen Stil in seine Produkte. Unternehmen sollten wissen, was auf sie zukommt. Insbesondere das Thema Datenschutz wird zunehmend wichtig.
Microsoft macht ernst mit der Implementierung von KI in seine Anwendungen. Den Anfang machte im Februar 2023 Bing Chat. In den letzten Monaten wurde der so genannte «Microsoft Copilot» in zahlreichen weiteren Produkten eingebaut. Das Ziel: Zusammenarbeit, Prozesse und Recherchen sollen vereinfacht werden. Neben einigen vorwiegend privat genutzten Programmen wie Paint, Fotos, Snipping Tool oder Clipchamp sind auch Microsoft 365 oder Windows 11 mit zahlreichen geschäftsrelevanten Tools von diesen Veränderungen betroffen.
KI in allen Anwendungen
Copilot basiert in erster Linie auf ChatGPT sowie DALL-E, eine künstliche Intelligenz für Bildgenerierung. Beide Tools stammen von OpenAI, einer Firma, in der Microsoft finanziell stark engagiert ist. Einige Beispiele zeigen, was die Anwenderinnen und Anwender von der Einführung von KI zu erwarten haben. Die Beispiele sind auch für Unternehmen interessant, da sie den Weg zeigen, den Microsoft in Zukunft gehen wird:
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In Fotos können gewisse Bildbearbeitungen nun vollautomatisch durchgeführt werden, beispielsweise die Veränderung der Hintergrundunschärfe per Mausklick. In OneDrive gespeicherte Bilder können nun mit einer Beschreibung des Bildinhalts gesucht werden. Hier spielt die KI ihre ganze Stärke aus. Dieses Beispiel zeigt, was für Unternehmenskunden besonders interessant sein wird, es wirft aber auch Fragen auf. Dazu später mehr.
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Das Snipping Tool, mit dem Screenshots hergestellt werden, lässt es nun zu, bestimmte Textinhalte aus einem Bild zu extrahieren oder im Gegenteil gewisse Teile des Screenshots zu schwärzen. Es gibt jetzt auch Audio- und Videounterstützung.
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Clipchamp kann aus Videos und Bildern Szenenvorschläge erarbeiten und umsetzen.
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Der Datei-Explorer unterstützt die Anwenderinnen und Anwender bei der Suche und dem Zugriff auf relevante Inhalte. Teams können so besser zusammenarbeiten, ohne Dateien öffnen zu müssen.
Copilot für Firmen immer wichtiger
Die KI wird in Zukunft tief im Microsoft-Universum verankert sein. Seit dem vierten Quartal des letzten Jahres integriert Microsoft den Copiloten für Geschäftskunden in Microsoft 365 und Windows 10 und 11. Das Versprechen: Die KI soll helfen, mithilfe von Unternehmensdaten und dem gesamten Wissen des Internets fundiertere Entscheidungen zu treffen. Und nicht nur das: Gewisse Aufgaben, wie regelmässige Berichte oder Analysen zu schreiben, soll zumindest mittelfristig die KI übernehmen. Denn Copilot kann die Leistungsfähigkeit des ChatGPT-Sprachmodells beispielsweise mit jener von Microsoft Graph oder anderen MS-Anwendungen kombinieren. Da die Datenflut genauso zunimmt wie der Kommunikationsbedarf, dürfte diese potenzielle Entlastung vielen Menschen durchaus willkommen sein.
Datenschutz als Hindernis für KI?
Doch im Moment haben vor allem Datenschützer noch einige grosse Fragezeichen. Denn um wirklich hilfreich zu sein, benötigt die KI unbeschränkten Zugriff auf die entsprechenden Unternehmensdaten. Diese werden nicht lokal verarbeitet, sondern in der Cloud. Microsoft betont, dass die Bearbeitung der Daten durch Microsoft Copilot genau denselben Einschränkungen bezüglich Datenschutzes unterstünden wie die gespeicherten Unternehmensdaten. Gerade im europäischen Raum ist Copilot aber noch nicht vollumfänglich ausgerollt, da bezüglich der DSGVO-konformen Umsetzung noch viele Fragen ungeklärt sind. Microsoft gibt sich allerdings zuversichtlich, diese Probleme aus dem Weg räumen zu können.
Das bringt 2024 für die KI
Entsprechend ambitioniert sind die Pläne für 2024. So soll GPT-4 Turbo, die neuste KI-Version von ChatGPT in Microsoft Copilot intergiert werden. Die Software soll fähig sein, längere und komplexere Aufgaben selbstständig zu lösen, beispielsweise das Schreiben von komplexem Code nach menschlichen Vorgaben. Ebenso soll es für Edge-Nutzerinnen und -Nutzer möglich sein, mithilfe von Copilot Texte einer Webseite per Mausklick neu zu schreiben. Ebenfalls ist 2024 mit einer Deep-Search-Funktion zu rechnen, die Suchergebnisse für komplexe Themen aufbereitet. Eine Weiterentwicklung der automatischen Bildentwicklungstools ist ebenfalls angekündigt.
Fazit
Microsoft Copilot entwickelt sich von der unterhaltsamen Begleitung für Privatanwenderinnen und Privatanwender immer stärker zu einem mächtigen Tool für Firmen. Praktische jede Funktion im MS-365-Universum und in Windows wird von dieser Entwicklung in irgendeiner Form beeinflusst werden. Unternehmen werden sich im kommenden Jahr vertieft mit den Möglichkeiten und Risiken der KI auseinandersetzen müssen. Der KI-Schnellzug von Microsoft wird auch in diesem Jahr für massive Veränderungen unserer Arbeitsweise sorgen.
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