Künstliche Intelligenz wird in den nächsten Jahren zunehmend wichtig, auch für KMU. Bereits heute ist es möglich, mit der neuen Technologie wichtige Erfahrungen zu sammeln.
«Muss ich das wirklich haben?» Diese Frage dürften sich in den nächsten Monaten viele KMU-Verantwortliche stellen, wenn es um die Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) geht. Die Antwort: vermutlich schon. KI hat mit ChatGPT einen spektakulären Start in der öffentlichen Wahrnehmung hingelegt. Kaum jemand, der nicht schon mit der Sprach-KI herumgespielt und verblüfft die durchaus menschlich anmutenden Antworten gelesen hat. Doch das ist eigentlich schon wieder Schnee von gestern. KI steckt heute in unterschiedlichsten Ausprägungen in vielen Software-Lösungen. Zum Beispiel in Microsoft-Umgebungen. Dort heisst KI heute Copilot und unterstützt die Anwenderinnen und Anwender in vielen verschiedenen Bereichen.
Die KI von heute unterscheidet sich in einem zentralen Punkt von den früheren Lösungen, beispielsweise herkömmlichen Chatbots. Ein einfaches Beispiel: Früher musste Software lernen, auf Bildern Hunde und Katzen zu unterscheiden. Heute kann Software selbstständig ein Bild von einem Hund oder eine Katze generieren. Sie ist kreativ und nicht nur reaktiv. Entsprechend leitet sich der Name von ChatGPT ab: Generative Pre-trained Transformer (GPT).
KI löst Probleme
Diese Kreativität ermöglicht es uns, Software in völlig neuen Dimensionen einzusetzen. So kann der Copilot von MS 365 beispielsweise den Chatverlauf der letzten 30 Tage zusammenfassen. Das mühsame Durchscrollen erübrigt sich, man ist sofort auf dem neusten Stand. Ein weiteres Beispiel gefällig? Es ist möglich, der KI die Recherche von Daten anzuvertrauen. Sie generiert daraus eine verständliche und nachvollziehbare Zusammenfassung dieser Daten, macht kreative Vorschläge auf Basis dieser Daten und hilft so, ein Problem zu lösen. Eine weitere Möglichkeit für den Einsatz von KI: Sie kann eine in normaler Sprache formulierte Lösung programmieren. Die Möglichkeiten sind fast unerschöpflich: Ob es um die Generierung von Marketing-Content, Vorschläge zur Verbesserung von Arbeitsabläufen oder der Steigerung der Effizienz geht: Richtig eingesetzt kann KI fast überall mithelfen.
Neue Fähigkeiten sind nötig
Klar, es ist ein recht grosser Schritt von der Nutzung von Software, in der im Hintergrund eine KI werkelt, hin zum aktiven Gebrauch von KI. Wer unterstützende KI für sich nutzen will, muss selten verstehen, wie sie im Detail funktioniert. Hier reicht es, wenn die Funktion bekannt ist. Oder anders ausgedrückt: Wer Microsoft Copilot nutzt, tut das in vielen Fällen intuitiv und macht sich so die Arbeit einfacher. Das ist an sich schon viel wert. Wer aber das volle Potenzial der KI nutzen möchte, kann nicht erwarten, dass diese auf Knopfdruck aktiv wird und grossartige Resultate ausspuckt. Letztlich geht es darum, an die KI einen klaren und unmissverständlichen Auftrag zu formulieren. Je besser die KI den Auftrag versteht, desto besser sind die Resultate, die sie liefert.
Fit für die Zukunft
Im Grunde genommen unterscheidet sich die künstliche Intelligenz in dieser Beziehung nicht so stark von menschlichen Mitarbeitenden. Auch diese schätzen einen klaren Aufgabenbeschrieb und klar formulierte Anforderungen an das Resultat. In ChatGPT wird der Auftrag bzw. die Anfrage im sogenannten Prompt geschrieben. Ein guter Prompt ist Gold wert, verkürzt er doch den Weg zum Ziel oft ganz massiv. Es wird eine zunehmend wichtige Fähigkeit sein, klare und zielführende Prompts zu schreiben. Es gibt online zahlreiche Tipps, wie ein gut geschriebener Prompt aussehen sollte. Das heisst zusammenfassend: Heute schon mal in ChatGPT oder mit dem Microsoft Copilot zu üben, macht fit für die Zukunft.