Die Smartphone-Nutzung kann süchtig machen. Eine Verhaltensänderung ist nicht ganz einfach, aber durchaus machbar.
Fasten, entgiften, Körper und Seele reinigen: Die Regeneration von vermeintlichen oder tatsächlichen Zivilisationseinflüssen liegt im Trend. Ganz in diesem Sinne wird oft auch «Digital Detox» zelebriert: Der bewusste Verzicht auf Handy, Mail und Social Media. Nur: Wann können wir tatsächlich von digitalem Entgiften sprechen, und wann bleibt der Trend nur ein leeres Schlagwort?
Die Mediennutzung hat sich in den letzten 15 Jahren dramatisch verändert. Weg von stationären Geräten wie PC oder Fernseher, hin zu Tablet und vor allem Smartphone. Vieles, was früher noch mit einem Anruf via Festnetztelefon erledigt wurde, kann heute kurz und schmerzlos per WhatsApp abgehakt werden. Je jünger die User:innen sind, desto häufiger ist das Smartphone das Gerät der Wahl: Ein Viertel der sogenannten Millennials (zwischen 1980 und 2000 geboren) checkt über 100-mal täglich das Smartphone. Auf einen 16-Stunden-Tag umgelegt heisst das: Alle rund 9 Minuten ist ein Blick aufs Handy fällig. Gesamthaft ist das Handy so zwischen 3 und 5 Stunden in Gebrauch.
Psychologen warnen denn auch vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen. In derselben Studie erzählen viele Befragte von Unrast oder Trauer, wenn sie ihr Smartphone nicht griffbereit haben. Das sind typische Zeichen eines Suchtverhaltens. Praktisch alle verfügbaren Studien stossen ins selbe Horn: Zu viel, zu oft, zu unkontrolliert. Die Digital-Detox-Bewegung versucht, Gegensteuer zu geben – und ist zu einem regelrechten Wirtschaftszweig gewachsen. Seminare, Ratgeberbücher, Detox-Wochenenden in Wellness-Hotels, geschäftstüchtigen Ideen sind fast keine Grenzen gesetzt.
Das Wort «Detox», bzw. Entgiften führt jedoch in die Irre: Es fliessen ja nicht einfach die schlechten Digital-Säfte aus dem Körper, wenn man mal zwei oder drei Tage auf die digitalen Helferlein verzichtet und dann wieder loslegt, als ob es kein Morgen gäbe (oder zumindest keines ohne Handy). Mit Digital-Detox sollte es vielmehr um eine nachhaltige Verhaltensänderung gehen: Die durchaus nützlichen digitalen Tools sollen bewusst eingesetzt werden und so ihr nützliches Potenzial entfalten können.
Der erste Schritt zu einem bewussten Umgang ist, sich das Ausmass der eigenen Abhängigkeit vor Augen zu führen. Wie viel? Wie lange? Und was genau? Diese Fragen beantworten – kein Scherz – spezialisierte Apps. Wer jetzt sagt: Man kann den Teufel nicht mit dem Beelzebub austreiben, sollte sich erst mal Lösungen wie beispielsweise die die Funktion «Bildschirmzeit» anschauen. Diese zeichnet akribisch auf, wofür die Bildschirmzeit verwendet wird. Ein Score hilft, das eigene Verhalten einzustufen. Je höher der Wert, desto problematischer das Verhalten. Diese Reflexion des eigenen Verhaltens ist oft der erste Schritt zu einer Veränderung.
Selbstverständlich kann man sich auch hier vom geliebten Gerät helfen lassen. Der Flugmodus ist diesbezüglich besonders praktisch: Abschalten, am besten ganz regelmässig und als eigentliches Ritual, beispielsweise vor dem zu Bett gehen. Nützlich ist, das Handy während der Arbeit bewusst in einem anderen Raum zu deponieren. Dies führt schon fast automatisch zu einer höheren Arbeitsleistung: Um in den optimalen Arbeitsflow zu kommen, braucht es mindestens 15 Minuten ohne Störung. Dann arbeitet man rund eine Stunde ungeahnt flott. Wer sich im Schnitt alle 9 Minuten unterbrechen lässt, hat keine Chance, in den Flow zu kommen.
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