Im Jahr 2022 wird es bei Microsoft im Bereich der Lizenz-Bedingungen, Abrechnungsmodellen und Preisen zu einigen grundlegenden Änderungen kommen. Diese werden unter dem Begriff “New Commerce Experience”, kurz NCE, bekannt sein. Doch was bedeutet dies für bestehende und zukünftige Microsoft-Lizenzen? Wir klären in diesem Blogbeitrag auf.
Microsoft hat weitreichende Veränderungen im Cloud-Solution-Provider-Programm (CSP-Programm) für das neue Jahr angekündigt. Der Grundgedanke hinter dem neuen Schlagwort der New Commerce Experience ist eine Änderung in der Lizenzvergabe für alle Microsoft 365 Pläne. Bis anhin wurden die MS-Lizenzen nur als Jahres- oder Monatsabonnement mit automatischer Verlängerung verrechnet. Durch das neue CSP-Programm besteht nun die Möglichkeit, weiterhin jährlich sowie auch monatlich zu bezahlen – dies jedoch ohne Möglichkeit der vorzeitigen Kündigung.
Wir zeigen Ihnen nun einzeln auf, was es mit den neuen Abrechnungsmodi und Preisen auf sich hat und erklären diese. Wichtig zu vermerken ist, dass die Preiserhöhungen seitens Microsoft für den Schweizer Markt noch nicht offiziell kommuniziert wurden und somit die aufgeführten Prozentangaben als Richtwert dienen sollen.
Preisänderungen für Microsoft-Lizenzen
Es ist wichtig, dass man zwischen monatlichen und jährlichen Abonnements differenziert.
Monatsabo
Preise für das monatliche Abo steigen im Vergleich zum alten CSP-Programm markant an. Genaue Zahlen für die Schweiz werden in den kommenden Wochen erst offiziell kommuniziert. Microsoft begründet dies damit, dass jemand der flexibel sein möchte und ein monatliches Abo wählt, mehr bezahlen soll als jemand, der sich für ein Jahresabonnement verpflichtet.
Jahresabo
Im System ändert sich im Vergleich zum alten CSP-Programm, beim Jahresabonnement nichts, ausser die angesprochene Preiserhöhung.
Allgemein (sowohl Monats- als auch Jahresabo)
Ab März 2022 wird Microsoft die Preise für folgende Lizenzen von Microsoft 365 und Office 365 erhöhen:
Wer also vor März 2022 ein neues Jahresabo bucht, der hat noch die Möglichkeit, in den Preisschutz für das gebuchte Abo zu kommen. Die Preiserhöhung greift dann erst im Folgejahr.
Gründe für die Preisänderung
Der Grund für die Preiserhöhung ist laut Microsoft die kontinuierliche Weiterentwicklung von Innovationen in den letzten zehn Jahren. Dabei betrifft es insbesondere die Kernbereiche der Kommunikation & Zusammenarbeit, Sicherheit & Compliance sowie die Automatisierung & KI. Infolgedessen seien im Jahre 2020 mehr als 300 neue Funktionen in MS Teams veröffentlich worden. Beispielsweise die Handhebe-Funktion, Breakout-Rooms, Together-Modus und vieles mehr. Zudem wurden auch allerhand technische Integrationen in Microsoft Teams ermöglicht, wie beispielsweise der Planner, Power Apps uvm.
In Bezug auf das Thema der IT-Sicherheit verweist Microsoft ebenfalls auf neue Funktionen, um Unternehmen noch besser bei der Abwehr von Cyber-Bedrohungen zu unterstützen. Ein Beispiel hierbei sei die Data Loss Prevention (DLP) für Dokumente und E-Mails aber auch Nachrichtenverschlüsselungen uvm. Letztlich nennt Microsoft noch die Mobile Device Managements sowie Verwaltungstools, welche hybrid- und remotetätige Mitarbeiter:innen bei ihrer Arbeit nachhaltig unterstützt.
Neue Funktion aufgrund der Preiserhöhung
Mit der Bekanntgabe der Preiserhöhung für Microsoft 365 für Businesskunden wurden ebenfalls neue Funktionen angekündigt. Sicherlich soll in naher Zukunft die Möglichkeit aufkommen, sich von unterwegs mit allen Unternehmenskunden via Telefon in laufenden Teams-Meetings ohne Internetverbindung einklinken zu können. Dies ist aktuell bereits mit der E5-Lizenz von MS 365 sowie der E5-Lizenz von Office 365 möglich. Genannte Option soll allen Business-Tarifen ermöglicht werden und in mehr als 70 Ländern verfügbar sein. Zudem wird von Microsoft ein interaktiver Kundensupport in 44 Sprachen und Dialekten angeboten.
Änderungen im Bereich Preisschutz
Mit der Einführung des neuen NCE-Programms ändern sich auch die Regelungen beim Preisschutz. Bis anhin galt ab dem Buchungszeitpunkt stets ein Jahr Preisschutz. Sobald die neuen Bestimmungen in Kraft treten, gilt der Preisschutz nur noch während der Laufzeit des bezahlten Abonnements. Mit dem neuen CSP-Programm ändern sich auch die Regelungen beim Preisschutz.
Kurzum: Bislang galt ein Jahr Preisschutz ab dem Buchungszeitpunkt. Nun gilt der Preisschutz nur noch während der Laufzeit des Abos.
Monatsabo
Auf das Monatsabo bezogen bedeutet dies, dass wer ein Abo bspw. am 1. März abschliesst und es dabei zu einer Preiserhöhung in diesem Monat kommt, der bezahlt im März nichts Zusätzliches. Wer jedoch das Monatsabo im April verlängert resp. erneuert (zum seit März gültigen neuen Preis), für den gilt dann der aktuell gültige Abopreis.
Jahresabo
Bei einem Jahresabonnement gilt für das komplette Jahr der Preisschutz. Sollte es während dieser Laufzeit zu einer Preiserhöhung kommen, so zahlen Kunden nichts extra.
Laufzeiten von Microsoft-Lizenzen und dessen Änderungen
Mit dem neuen NCE-Programm können zudem monatliche Abos simpel zu Jahresabos erweitert werden. Dies jedoch nur jeweils am Ende der Laufzeit. Bestehende Abos vom alten CSP-Programm bleiben noch bis zum Ende der Laufzeit gleich. Dabei gelten ebenfalls noch die Vertragsbestimmungen des alten CSP-Programms.
Änderungen im Bereich der Stornierung
Mit der New Commerce Experience ist es den Kunden möglich, ihre Abos innerhalb von 72 Stunden zu stornieren, was bis anhin bei 30 Tagen Stornierungsfrist lag. Zudem kommt eine weitere Besonderheit hinzu: Welchen finanziellen Anteil Kunden bei einer Stornierung des Abos zurückerhalten, das entscheidet Microsoft.
Änderungen bei Up- und Downgrade von MS-Lizenzen
Mit der NCE ist es nach wie vor möglich, Lizenz-Upgrade durchzuführen. Bei einem Lizenz-Downgrade ist es zukünftig aber nur noch bei einem Renewal möglich – also bei einer Verlängerung der bereits bestehenden Lizenzverträge. Wie bereits oben beschrieben, bedeutet dies bei monatlichen Abos zu Ende des Ablaufmonats und bei jährlichen Abos zu Ende der Lizenzlaufzeit (nach einem Jahr).
Benutzeranzahl und dessen Änderungen
Was die Benutzeranzahl (Seats) anbelangt, so kann diese während der Laufzeit des Abonnements zukünftig nicht mehr reduziert werden. Analog zu den Änderungen beim Downgrade von Lizenzen ist die Reduktion von Seats nur noch bei einem Renewal möglich. Zum Ende des Monats bei monatlichen Abos, zum Ende der Lizenzlaufzeit bei jährlichen Abos.
Zusammengefasst empfehlen wir:
Der Abschluss der Lizenzverträge ist langfristig empfohlen ebenso wie eine Wachstums- respektive Reduktionsplanung.
Für bestehende M365-Kunden gilt es die Lizenzen in den NCE-Vertrag umzuwandeln, welcher mindestens ein Jahr läuft, denn damit profitiert man vom einjährigen Preisschutz. Dies ermöglicht einem ein weiteres Jahr günstigere Preise. Es setzt jedoch voraus, dass man die bestehenden Lizenzen bis im Februar 2022 bucht, resp. im Januar oder Februar ins neue NCE Modell wechselt und dies mit einem Jahrescommitment. Nach wie vor kann man ebenfalls monatlich bezahlen, ist jedoch ein Jahr an diese Lizenz gebunden. Im Januar und Februar gibt es sogar noch 5% Rabatt auf den heutigen Preis. So würde die Preiserhöhung erst ein Jahr nach der Aktivierung der NCE Lizenzen zum Tragen kommen.
Da die Lizenz-Downgrades etwas komplizierter geworden sind, ist das Planen in der Zukunft mit Nachsicht empfohlen. Insbesondere im Zusammenhang mit der Personalplanung scheint es notwendig zu sein, sich die entsprechenden User in Erinnerung zu rufen und dementsprechend vorauszuplanen.
Wer sich noch nicht sicher mit einer Lizenz ist, hat die Möglichkeit, probehalber mit einer monatlichen Lizenz zu starten. Das ist die optimale Möglichkeit, erste Erfahrungen zu sammeln und daraus einen Entscheid zu fassen. Hierbei ist immer noch ein Wechsel zur kostengünstigeren sowie längerfristigen Jahreslizenz möglich.
Wenn Sie noch Unsicherheiten haben oder mehr über die Änderungen bei Microsoft im Jahre 2022 erfahren möchten, dann zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Zudem finden sie hier weitere Details direkt von Microsoft.