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Nachhaltige IT als Wettbewerbsvorteil

Geschrieben von Giulia Isabella Pagoni | 19. November 2024

Nachhaltigkeit bedeutet für KMU nicht nur Umweltbewusstsein, sondern bietet auch wirtschaftliche Vorteile: Durch den Einsatz nachhaltiger IT-Lösungen können Unternehmen ihre Effizienz steigern und gleichzeitig ihren ökologischen Fussabdruck verkleinern.  

Angesichts der heutigen ökologischen Herausforderungen ist Nachhaltigkeit für Unternehmen längst kein reines Buzzword mehr. Im Gegenteil: Stärker denn je müssen sich Unternehmen fragen, wie sie Geschäftsprozesse, Produktion und Vertrieb so umweltschonend wie möglich gestalten können. Auch KMU stehen unter Druck, umweltfreundlicher zu agieren, ohne dabei wirtschaftliche Einbussen hinnehmen zu müssen.  

Nachhaltige Unternehmensführung sollte aber keineswegs als unangenehme Pflicht angesehen werden. Langfristig kann sie durchaus finanzielle Vorteile bieten: Kunden bevorzugen zunehmend umweltbewusste Unternehmen; die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen steigt, und für KMU bietet sich die Chance, sich mit einer nachhaltigen Ausrichtung im Markt zu differenzieren. Zudem kann nachhaltiges Handeln das Marken-Image stärken und neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen.  

Green IT als Erfolgsfaktor

Die eigene IT-Infrastruktur stellt dabei einen wesentlichen Faktor für nachhaltige Unternehmensführung dar. Gerade in die Jahre gekommene IT-Systeme sind oft teuer im Betrieb und verbrauchen erhebliche Mengen an Energie. Das muss nicht sein: Durch den gezielten Einsatz moderner Technologien können Unternehmen nicht nur die Umweltbelastung reduzieren, sondern auch die Betriebskosten senken. 

Hier hat sich besonders das Konzept der «Green IT» etabliert: Es beschreibt generell sämtliche Bemühungen, um die Umweltauswirkungen von IT-Systemen auf ein Minimum zu reduzieren. Dazu gehört nicht nur ein geringerer Energieverbrauch, sondern auch die umweltfreundliche Gestaltung der gesamten IT-Infrastruktur und ihres Lebenszyklus – von der Beschaffung von Hardware mit Umweltzeichen (Blauer Engel, Energy Star, EPEAT etc.) über den effizienten Betrieb bis hin zur Entsorgung. 

Cloud senkt Energieverbrauch und Kosten

Der Cloud kommt dabei eine Schlüsselrolle zu: Cloud-Anbieter betreiben in der Regel hochmoderne, energieeffiziente Rechenzentren, die oft mit erneuerbarer Energie betrieben werden und so energieeffizienter sind als On-Premises-Infrastrukturen mit eigenen Servern. Gleichzeitig bieten viele Cloud-Anbieter ihre Services im «Pay-as-you-go»-Modell an: Unternehmen bezahlen nur für jene Cloud-Ressourcen, die sie tatsächlich genutzt haben. Im Gegensatz zu den fixen – und oftmals zu hohen – Wartungs- und Betriebskosten von lokalen Servern. So bringt der Weg in die Cloud Unternehmen nicht nur ökologische Vorteile, sondern kann sich auch aus finanzieller Sicht klar auszahlen. 

Nachhaltiger dank energieeffizienter Hardware

Auch die Server-Virtualisierung hilft dabei, den ökologischen Fussabdruck der eigenen IT zu senken: Indem verschiedene Betriebssysteme und Anwendungen auf einem einzigen physischen Server gleichzeitig laufen, lassen sich IT-Ressourcen effizienter nutzen und Kosten senken. So werden weniger physische Server benötigt, was den Energieverbrauch und die Abwärme reduziert. Das Resultat: Einsparungen bei Strom und Kühlung. 

Auf Hardware-Ebene lohnt sich der Einsatz moderner Prozessoren und Speicherlösungen wie SSDs, die nicht nur leistungsstärker, sondern auch energieeffizienter als ihre Vorgänger sind. So verbrauchen SSDs beispielsweise weniger Energie bei der Verarbeitung grosser Datenmengen, da sie schneller arbeiten und die Betriebszeit verkürzen. Ein durchdachtes Energiemanagement hilft dabei, den Verbrauch der eingesetzten Komponenten im Auge zu behalten: Mit intelligenten Stromverteilungseinheiten (PDUs) lässt sich der Energieverbrauch auf Geräte- und Serverebene überwachen und optimieren. Unternehmen können dadurch ineffiziente Komponenten identifizieren und gezielt Massnahmen ergreifen, um den Energieverbrauch zu senken. 

IT-Partner helfen weiter

Trotz dieser Vorteile begegnen KMU dem Thema Nachhaltigkeit mit Vorbehalten. Kein Wunder: Die Implementierung moderner Systeme erscheint auf den ersten Blick teuer. Zudem verlangen die Auswahl und Implementierung neuer, nachhaltigerer IT-Lösungen ein entsprechendes Know-how. 

Zunächst ist es wichtig, die IT-Infrastruktur als langfristige Investition zu betrachten. Der Umstieg auf energieeffiziente Technologien sollte nicht als Kostenfaktor, sondern als Chance zur Verbesserung der Gesamtbilanz gesehen werden. Hier lohnt es sich, eine umfassende Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen, um die langfristigen Einsparpotenziale einer nachhaltigeren IT aufzuzeigen. 

Darüber hinaus sollten KMU auf bewährte IT-Partner setzen, die Erfahrung mit nachhaltigen IT-Lösungen haben. Diese Partner können nicht nur bei der Implementierung unterstützen, sondern auch Schulungen anbieten, um das Bewusstsein für nachhaltige IT-Praktiken im Unternehmen zu schärfen. 

Fazit

Nachhaltigkeit ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit – auch für KMU. Durch den Einsatz nachhaltiger IT-Praktiken können Unternehmen nicht nur ihren ökologischen Fussabdruck verringern, sondern auch ihre Betriebskosten reduzieren. Cloud-Computing, Virtualisierung und energieeffiziente Hardware bieten KMU eine Chance, sich zukunftssicher aufzustellen und gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. KMU, die Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil nutzen, sind besser aufgestellt, um den Anforderungen von Kunden und Investoren gerecht zu werden.